Am 3. September 1786, um 3 Uhr in der Nacht fährt Goethe „bei Nacht und Nebel“ weg. „Man hätte mich sonst nicht fortgelassen“. Selbst Mutter und Schwester waren nicht informiert.

„Ich fahre nach Italien!“ schreibt er ein paar Tage später an den Herzog und an Frau von Stein. Sie ist ziemlich böse (typisch gatta morta).

Wie aber kommt Goethe auf die Idee nach Italien zu fahren?

Eine Bildungsreise gehört für Adelssöhne und reiche Bürger zum Erziehungsprogramm.

Die Adligen fahren aber eher nach Frankreich, wo sie L‘amour kennen und gute Manieren lernen sollen.
Bürger fahren nach Italien, der Schönheit der Landschaft und der antiken Architektur wegen.
Schon Goethes Vater Johann Kaspar hatte diese Reise gemacht und auch ein Buch darüber geschrieben, Viaggio in Italia, in fehlerfreiem Italienisch: jahrzehntelang kam bei Familie Goethe einmal wöchentlich ein Italienischlehrer ins Haus. Von dem hatte der kleine Johann Wolfgang, zusammen mit seiner Schwester, Italienisch gelernt.

Über den Brenner
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