Eine, zwei, viele Reformationen!

Drei Prinzipien von Luthers Lehre haben alle Reformatoren gemeinsam.

sola fide

nur durch den Glauben kommen wir Gott nahe

sola gratia

das Seelenheil erhalten wir nur durch Gottes Gnade

sola scriptura

nur aus der Bibel erfahren wir Gottes Willen



Nichts steht mehr
zwischen dem Gläubigen und Gott, die Kirche hat keine Interpretationsautorität,
vermittelt nicht mehr Gottes Gnade, kennt keine
Sonderwege mehr (Mönche
und Nonnen), teilt nur zwei Sakramente aus: die Taufe und das Abendmahl.

Die Folgen: wir müssen die Bibel in unserer Landessprache lesen, es gibt keine hohe Hierarchie in der Kirche mehr, es gibt keine Klöster mehr und kein Zölibat.
Aber beim Abendmahl gibt es Streit.


Luther (1483-1546) sagt:


Beim Abendmahl ist Christus wirklich da. Brot und Wein sind Fleisch und Blut. Luther streitet mit Zwingli. Seitdem gibt es zwei evangelische Kirchen: die Lutheraner und die Reformierten. Erstere sind in Deutschland die Mehrheit, letztere in der Schweiz. Karte

Zwingli (1484-1531) sagt:

Jesus ist beim Abendmahl nur symbolisch dabei. Es ist eine Gedächtnisfeier. Calvin (1509-1564) teilt diese Ansicht, meint aber, Brot und Wein stärkten, als wären sie Leib Christi. Er legt das Gewicht auf die Allmacht Gottes. Nichts kann ihn bestimmen. Daher vertritt Calvin die

Prädestinationslehre.

Calvin will Staat und Kirche vereinen.