Erst war Napoleon da gewesen. Dann, ab 1840, fingen die Franzosen wieder an: Der Rhein sei eine natürliche Grenze.
Die linksrheinischen Gebiete, Städte wie Deutz! Trier, Aachen und Saarbrücken wären französisch geworden.
In Deutschland erhebt sich heftiger Protest. Mehr oder weniger begabte Dichter schreiben Lieder für den deutschen Rhein.
Der Romantiker Friedrich Schegel hat die beste Idee. Ganz einfach: die Sprachgrenze sei die natürliche Grenze.

Germania. Niederwalddenkmal am Rhein

Nikolas Becker: Der deutsche Rhein (1840)

... Sie sollen ihn nicht haben,
Den freien deutschen Rhein,
Solang' sich Herzen laben
An seinem Feuerwein
...

Max Schneckenburger: Die Wacht am Rhein (1840)

Es braust ein Ruf wie Donnerhall,
Wie Schwertgeklirr und Wogenprall:
Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein,
Wer will des Stromes Hüter sein?
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

Heinrich Heine dichtet aus Paris dazu ("Deutschland, ein Wintermärchen"):
Und als ich an die Rheinbrück' kam,
Wohl an die Hafenschanze,
Da sah ich fließen den Vater Rhein
Im stillen Mondenglanze.

»Sei mir gegrüßt, mein Vater Rhein,
Wie ist es dir ergangen?
Ich habe oft an dich gedacht
Mit Sehnsucht und Verlangen.«

(...) »Willkommen, mein Junge, das ist mir lieb,
Daß du mich nicht vergessen;
Seit dreizehn Jahren sah ich dich nicht,
Mir ging es schlecht unterdessen.

Zu Biberich hab ich Steine verschluckt,
Wahrhaftig, sie schmeckten nicht lecker!
Doch schwerer liegen im Magen mir
Die Verse von Niklas Becker.

Rheinwein ist natürlich auch berühmt ... "darum ist es am Rhein so schön"