Xanten
Worms
Auf einem seiner Ausritte trifft der Prinz aus Xanten an einem Teich auf einen Drachen.
Nach einem wilden Kampf kann er den Drachen töten. Das Blut des Ungeheuers läuft in den Teich. Siegfried springt hinein, denn er weiß: das Blut des Drachens bildet einen Panzer und macht ihn unverwundbar.
Allerdings fällt ein Blatt von einem Baum auf Siegfrieds Schulter. Dort bleibt ein Loch im Panzer.
Etwas später besiegt Siegfried auch Alberich, einen kleinen Mann mit einer Tarnkappe, der den alten Schatz
der Nibelungen bewacht. "Jetzt gehört dieser Schatz dir". "Gut", antwortet Siegfried und nimmt auch die Tarnkappe mit. "kann man immer mal gebrauchen!"
Nun hört der junge Siegfried überall von einer wunderschönen Prinzessin sprechen: Kriemhild aus Worms, die schönste der Welt!
"Wenn das so ist", sagt sich Siegfried, "dann muss ich die heiraten!"
Er reitet den Rhein entlang nach Süden. In Worms stellt er sich vor die Burg und ruft: "Hallo! Ich bin Siegfried aus Xanten."
"Ist ja toll!" Das Tor geht auf und drei Ritter kommen heraus: Gernot, Gunter und Giselher, die drei Brüder Kriemhilds, die Könige von Burgund.
Sie kämpfen mit Siegfried. Sie kämpfen lange. Alle vier haben ihren Spaß dabei, denn sie kämpfen gut. Am Ende gewinnt keiner, aber die drei Brüder laden Siegfried ein:
"Komm rein, sei unser Gast! Wir kämpfen morgen weiter!"
Gut! Siegfried bleibt lange bei den Brüdern. Jeden Tag machen sie Turniere, essen und trinken. Sie haben ihren Spaß.
Aber wo ist die schöne Kriemhilde?
Die sitzt in einem Turm, eingeschlossen, und kann den jungen Mann nur durchs
Fensterchen sehen.
"Ach!" sagt sie jeden Tag. "Ist der toll!" Aber die Männer bleiben unter sich.
Da kommt eines Tages Gunter zu Siegfried: "Hör mal, ich brauche deine Hilfe. Im Norden wohnt so eine Königin, die heißt Brünhilde, und die will ich .. ehm .. heiraten. Du musst mir helfen. Die Dame ist ein bisschen seltsam.
Zur Belohnung gebe ich dir meine Schwester zur Frau!" "Die schöne kriemhild?" "Ja, genau die!"
Sie fahren zusammen nach Norden. Brunhilde ist eine sportliche Frau:
"Mich darfst du nur heiraten, wenn du mich bei drei Proben schlägst. Steinwurf, Weitsprung, Speerwurf. Wenn ich gewinne, musst du sterben." Gunter nimmt die Herausforderung an.
Siegfried trägt seine Tarnkappe und mit seiner Hilfe kann Gunter Brunhild besiegen. Jetzt kann geheiratet werden.
Nach der Hochzeit aber ... Gunter steigt zu Brunhild ins Bett. Sie sieht ihn an: "Was willst du denn?"
"Naja, ehm ... du weißt schon!"
"Du machst wohl Witze!" Sie packt ihn und fesselt ihn. Dann hängt sie ihn kopfüber an die Garderobe.
Am nächsten Morgen helfen die Diener dem König von Burgund ... So geht das ein paar Mal.
Dann bittet Gunter Siegfried: "Du musst mirr nochmal helfen. Du musst sie festhalten, damit ich sie endlich ...!"
Siegfried hilft ihm. Er nimmt Brunhild aber auch einen Gürtel ab. Den schenkt er dann seiner Frau. Das ist keine gute Idee.
Immer wieder kommt es zu Streit zwischen Kriemhild und Brunhild. Die ist überzeugt, dass Siegfried ein Vasall ihres Mannes sei.
Zum offenen Zwist kommt es, als beide in den Dom wollen, aber sich nicht einigen können, wer zuerst gehen darf.
Brunhild? Kriemhild wird ziemlich böse und zeigt der anderen schließlich den Gürtel ...
"Wer hat dich flachgelegt? Mein Mann!" So etwas hört eine Königin nicht gern. Sie will Rache.
Einige Zeit später wird eine große Jagd organisiert. Hagen von Trone, ein Vasall Gunters, geht zu Krimhield und fragt sie nach
Siegfrieds Panzer (das Drachenblut!). "Wenn er an einer Stelle verwundbar ist, musst du mir das sagen, nur dann kann ich ihn schützen!"
Kriemhild vertraut dem Vasallen ihres Bruders und sagt es ihm: "An der linken Schulter ..."
Am nächsten tag, Siegfried kniet an einer Quelle, um Wasser zu trinken, ersticht Hagen ihn von hinten. Er ist nicht nur der vasall gunters, sondern auch seiner Frau, der beleidigten Königin!
Siegfried ist tot.
Kriemhild hat das Gold aus dem Nibelungenschatz. Damit lockt sie viele Ritter an ihren Hof. Eine eigene Armee? Sie will sich rächen. Hagen, der Vasall ihres Bruders, hat ihren geliebten Mann ermordet ...
Hagen versteht.
Nachts stiehlt er den Nibelungenschatz, fährt mit dem Boot hinaus und wirft ihn in den Rhein.
Was tut Kriemhild? Sie heiratet Attila, den König der Hunnen.
Sie zieht zu ihm nach Ungarn.
Dann lädt sie ihre Brüder (und Hagen natürlich) ein, sie dort zu besuchen.
Es gibt ein Blutbad. Am Ende sind alle, sind viele tot. Ein alter Ritter schlägt auch Kriemhild den Kopf ab.
In den rauchenden Ruinen, zwischen den toten Rittern sitzt Attila, der König der Hunnen, und weint.
Wer die Geschichte um 1200 geschrieben hat, wissen wir nicht.