Es ist Mittag, die Sonne scheint erst oben auf den Alpengipfeln (in der Schweiz), auf die „Burg der Himmlischen“, dann bis zur Quelle hinunter.
Ich hatte gerade an Italien gedacht und an den Peloponnes, da höre ich was? „ein Schicksal“!
„Drin im Gebirg“, „dort/ im kältesten Abgrund“ höre ich „um Erlösung jammern/ den Jüngling“,
höre, wie er auf Vater (Zeus) und Mutter (Erde)
schimpft. Kein Mensch lebt hier. Furchtbar ist die Kraft des Halbgottes des Flusses. Was ich jetzt höre?
(Nett erzählt. Der Rhein hat allerdings mehrere Quellen …)
Was will er nun tun, der Halbgott? „Wandern“!
Warum nicht Richtung Asien? Dummer Junge!
Das Schicksal will es anders. Typisch für junge Flüsse-Götter:
„dass sie nicht wissen wohin“.
„Ein Rätsel ist Reinentsprungenes.“
Auch der Dichter darf da nicht viel sagen. Was wir wissen: „Wie du anfingst, wirst du bleiben“.
Natürlich gibt es äußere Bedingungen, Erziehung ist wichtig, doch
„das meiste / Vermag die Geburt, / Und der Lichtstrahl, der Dem Neugebornen begegnet“.
Frei aber ist der Rhein geboren … liegt nicht lang in Windeln, befreit sich von engen Ufern …
Er stürzt nach unten, aus den Bergen hinaus. Gott lächelt dazu.
Rheinfall bei Aschaffenburg