Ich bin ja in Westfalen geboren und im Rheinland aufgewachsen. Da steht irgendwo ein Berg von 800 Metern, habe ich gehört, aber gesehen habe ich ihn nie. Ringsum kann man schauen bis zum Horizont.
Den ersten Berg? Da war ich siebzehn ud war in den States, wo sowieso alles zu groß ist. Bis heute werde ich im Gebirge unruhig. Es könnte ja etwas von oben herunterfallen. Und wozu stehen diese Steinmassen überhaupt da?

Warum hat Gott also so etwas wie diese Berge in die Welt gesetzt? Die klassische Erklärung: die haben sich während der Sintflut durch Sedimentierung gebildet und stehen da zur ewigen Mahnung, dass so etwas wiederkehren kann, wenn wir nicht brav sind. Dieser Neptunismus genannten, überaus einleuchtenden Theorie gegenüber kam ab 1770 eine andere auf: der Plutonismus. Ihr zufolge sind die Berge Produkte vulkanischer Aktivität. Etwa zu dieser Zeit begann man, die Berge schön oder, wie Kant (und Schiller, der bei ihm abschreibt) sagt, erhaben zu finden. Goethe bleibt übrigens zeitlebens Neptunist.